Seit Dezember 2020 gibt es die DGUV Regel 109-017 „Betreiben von Lastaufnahmemitteln und Anschlagmitteln im Hebezeugbetrieb“.
Sie löst die alte DGUV Regel 100-500 Kapitel 2.8 ab.
Im Anhang B der neuen Vorschrift wurden auch „Hinweise und Beispiele für Umfang und Dauer der Qualifizierung der mit dem Anschlagen beauftragten Personen“ (Anschläger und Anschlägerinnen) aufgeführt.
Dies untermauert (nochmals) den wichtigen Stellenwert einer Ausbildung, die diese Personen durchlaufen sollten, bevor sie mit ihrer eigentlichen Tätigkeit – dem Anschlagen von Lasten – beginnen.
Die DGUV Regel „empfiehlt“ auch eine schriftliche Beauftragung der Anschläger (DGUV R 109-017 Punkt 3.4).
Anders als eine Empfehlung jedoch spricht die TRBS 2111 Punkt 5.3.2 letzter Spiegelstrich von einem „Soll“ der schriftlichen Beauftragung.
„Das fehlerhafte Anschlagen von Lasten kann durch Pendeln oder Absturz der Last den Anschläger und andere Beschäftigte gefährden. Die Gefährdung wird reduziert, wenn die Tätigkeit auf einen ausgewählten Kreis von Beschäftigten beschränkt und eine schriftliche Beauftragung zum Anschlagen von Lasten erteilt wird.“
- TRBS 2111 Punkt 5.3.2
Im Gegensatz zu einer DGUV Regel hat eine TRBS eine Vermutungswirkung, d. h. der Unternehmer, der den Vorgaben folgt, hat den Anschein auf seiner Seite „richtig“ gehandelt zu haben.
In diesem Sinne sollte der TRBS immer gefolgt werden, d. h. eine schriftliche Beauftragung zum Anschlagen von Lasten vorgenommen werden, z. B. mit dem Ausweis für Anschläger, mit dem auch gleichzeitig die Qualifizierung/Ausbildung dokumentiert werden kann.
Die DGUV Regel 109-017 finden Sie unter folgendem Link: https://publikationen.dguv.de/regelwerk/dguv-regeln/3920/betreiben-von-lastaufnahmemitteln-und-anschlagmitteln-im-hebezeugbetrieb
Die TRBS 2111 finden Sie unter folgendem Link: https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRBS/TRBS-2111.html
